Ein Abenteuer-Reisebericht unserer FSJ-ler
Der CVJM Baumhauscamp eV. hat sich 2021 wieder einmal mutig auf den Weg gemacht. Als noch Corona alles dominierte und eine gewisse Lethargie in der Luft lag, machte sich der Vorstand und dessen Arbeitskreis „regionale Gemeindeentwicklung“ auf den Weg, zur Mission vor Ort aufzubrechen
Die Vision und Leidenschaft war schon lange bei einigen im Herzen und hat sich 2019 unter der Begleitung des CVJM Baden und Ralf Zimmermann zu einem eigenen Arbeitskreis verdichtet. Wir wollten in geschwisterlichen und regionalen Aufbruch im Odenwald, in missionale und frische Formen von Kirche und in unsere Kernanliegen von christlicher Wald- und Erlebnispädagogik investieren.
Das Ziel waren zwei Outdoor-FSJ Stellen inklusive einer hochwertigen Ausbildung zum Erlebnispädagogen / zur Erlebnispädagogin und ein Jahr Glaubens- und Lebensschule der besonderen Art. Eben ein Abenteuerjahr mit Gott.
Zwei junge Menschen, Vivien und Niklas, haben sich mutig mit uns auf den Weg gemacht. „Wir“, das sind die Evangelische Kirchengemeinde Wilhelmsfeld mit dem Schwerpunkt Kinder-, Konfirmanden- und Jugendarbeit, die Stiftung Schönau mit dem Schwerpunkt auf waldpädagogischer Arbeit und natürlich der CVJM Baumhauscamp mit dem Forsthaus Michelbuch und unseren vielen eigenen Angeboten.
Wir wollen Niklas und Vivien selbst mit einen Erfahrungsbericht ihrer ersten 100 Tage zu Wort kommen lassen. Nicht alles lief von Anfang an rund. Wir durften gemeinsam lernen und uns „eingrooven“. Für alle ist es eine Abenteuerreise – und wir sind schon jetzt dankbar über alle Wunder die wir gemeinsam erlebten und noch erleben werden. Aber nun hören wir auf die beiden:
„Ende September starteten wir, unser FSJ beim CVJM Baumhauscamp. Ohne lange Einführungsphase ging es direkt los mit den täglichen Aufgaben, wie dem Versorgen der Tiere und der Mitarbeit bei der Planung von Events. Wir sind die ersten FSJler hier, was das ganze Jahr sehr spannend und aufregend für alle macht. Deshalb fand zu Beginn ein großes Treffen mit allen Beteiligten der Stiftung Schönau, der evangelischen Kirchengemeinde Wilhelmsfeld und des CVJM Baumhauscamps statt. Hier wurde viel geredet, erklärt, kennen gelernt, geplant und lecker gegessen.
In den ersten drei Monaten, die bisher vergangen sind, war bereits von allem etwas dabei. Bei der Herbstschulung des CVJM lernten wir, wie Baumhäuser gebaut bzw. abgebaut werden und konnten das Ganze direkt praktisch am alten Baumhaus üben. Auch der gemeinschaftliche Teil kam nicht zu kurz und wir wurden sehr herzlich in die #Baumhauscampfamily aufgenommen.
Auch die ersten Waldpädagogiktage mit dem Waldmobil der Stiftung Schönau liegen hinter uns. Es hat sehr viel Spaß gemacht, zu sehen, wie die Kinder und Jugendlichen aus Schulen und Kirchengemeinden auf den Wald und unser Programm reagieren und wir selbst konnten ebenfalls viel dabei lernen.
Neben der Waldpädagogik ist die Ausbildung zum Erlebnispädagogen Teil des FSJ. In den ersten zwei Seminarblöcken haben wir bereits unglaublich viel gelernt. Von verschiedenen Reflexionsmethoden, Kommunikationsmodellen, Kooperationsübungen bis hin zu Natursport, wie Niedrigseilgarten und Bogenschießen, war alles dabei. Wir freuen uns schon darauf, das Gelernte in geplanten Projekten und Events anzuwenden.
Einige dieser Dinge konnten wir direkt bei der Arbeit mit den Konfirmanden aus Wilhelmsfeld einsetzen. Der erste – wir nennen ihn Konfisamstag, war mit Erlebnispädagogik, Essen am Lagerfeuer, Input und Singen somit ein voller Erfolg. Außerdem fanden Ende Oktober zwei große Konficamps (vgl. mit Konficastel) mit Konfis aus dem gesamten Steinachtal (5 Kirchengemeinden) bei uns im Forsthaus mit Unterstützung durch Hendrik Schneider „Hägar“ vom CVJM Landesverband und der Band „Everlasting Hope“ aus dem Kraichtal statt. Auch hier konnten wir uns mit der Erlebnispädagogik, unseren musikalischen Fähigkeiten und bei der Gestaltung verschiedener Workshops und Programmpunkte einbringen. Die Teens hatten dabei eine super Zeit und haben erlebt, wie schön ein lebendiger Glaube und eine lebendige Gemeinschaft miteinander und mit Jesus sein können. An dieses Gefühl haben wir in unserem Jugendkreis angeknüpft, den wir nach dem Camp gestartet haben. Neben dem Bibellesen und Lobpreis steht auch jede Menge Spaß, zum Beispiel beim Pizza backen oder Eislaufen, auf dem Programm. Das macht sowohl den Teens als auch uns viel Freude. Es ist so schön, wenn sich Arbeit nicht nach Arbeit anfühlt.
Ein besonderes Projekt vor Weihnachten ist für Vivien das Weihnachtsmusical, das sie mit Kids aus Wilhelmsfeld einstudieren durfte und am Wochenende vom 4. Advent aufführt. Ein Musical bedeutet viel Arbeit und es muss von Technik bis zu Kostümen an einiges gedacht werden. Aber es macht unheimlich viel Spaß und man sieht schon jetzt in den Augen der Kinder, dass sich jede Mühe auszahlt. Unter der Leitung von Vivien und Rosi ist die Idee entstanden, für Mädchen vor Ort noch einige erlebnispädagogische und kreative Angebote zu machen und sich hier in die Menschen vor Ort zu investieren. (Siehe: https://www.baumhauscamp.org/veranstaltungen/)
Unter der Leitung von Niklas veranstalteten wir in den ersten Wochen einen Hausabend, bei dem wir draußen am Feuerring kochten und die Besucher begeistern konnten. So entschied sich Niklas, daraus einen regelmäßigen Livecooking-Forsthausabend zu starten und auch hier seine Gaben und Fähigkeiten für die Menschen vor Ort einzubringen (Siehe: https://www.baumhauscamp.org/veranstaltungen/). Außerdem sind wir beide regelmäßig bei den Bauwochenenden, bei den monatlichen Waldgottesdienten und der Waldweihnacht sowie bei vielen anderen Dingen beteiligt.
Aber natürlich ist auch hier nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen. Wir sind wie gesagt ja die ersten FSJler, das heißt jeder hat Vorstellungen, Erwartungen und Hoffnungen, aber keiner weiß, ob es am Ende auch wirklich so werden wird. Auch hatte noch niemand einen genauen Plan, wie alles am besten funktionieren kann und wie es schlussendlich wird, wenn wir da sind. Das hat dazu geführt, dass das Zusammenleben und die Arbeitsplanung und -struktur ab und zu chaotisch, anstrengend und auch herausfordernd waren. Genau das ist aber auch eine Chance. Wir haben die Möglichkeit, diese FSJ-Stellen zu prägen und gemeinsam aufzubauen. Und wie alles, das im Aufbau ist, wird es auch weiterhin anstrengende und chaotische Tage geben.
Aber wir freuen uns trotzdem, in dieser Phase dabei zu sein, da für uns beide die positiven Erfahrungen und Erlebnisse deutlich überwiegen. Wir sind sehr gespannt, was das restliche Jahr für uns bereit hält und wir freuen uns auf die Entwicklung, die wir mit allen FSJ-Beteiligten zusammen erleben dürfen.
In der Zwischenzeit genießen wir die winterliche Stimmung hier oben am Forsthaus und wünschen allen, die das lesen, dass der Start ins neue Jahr ein gesegneter und wunderbarer wird.
P.S. Vielleicht kommt ihr uns 2022 ja mal am Forsthaus besuchen? Wir haben ein offenes Haus und offene Herzen für euch 🙂 Oder habt ihr Lust auf ein Abenteuer-FSJ? Ab Ende August 2022 gibt es wieder zwei Plätze. Meldet euch gern über die Homepage: www.cvjm-baumhauscamp.org
Liebe Grüße
Vivien und Niklas
… und Reinhard und Göran